Tatsächlich ist es so, dass eine moderne Waschmaschine mit wesentlich weniger Strom auskommt als ein zwanzig Jahre altes Gerät. Aber das heißt nicht, dass Sie damit auch gleich viel Geld sparen. Die Energieklasse der Waschmaschine berechnet sich nur unter voller Auslastung! Das bedeutet: Wenn Sie die Maschine nur halb oder noch geringer befüllen, einfach weil bei Ihnen nicht genug Schmutzwäsche anfällt, dann stimmt die ganze Berechnung nicht mehr.
Grundsätzlich gilt: Die Energieklassen von A-E sagen aus, wie viel Strom die Waschmaschine pro Jahr bei durchschnittlicher Verwendung im optimalen Betrieb verbraucht. Eine neue Waschmaschine mit A-B Level schafft eine Ladung mit bis zu 0,6 kWh. Das macht gerade einmal 0,24 Euro pro Waschgang. Eine uralte Waschmaschine braucht bis zu 3,0 kWh – also fünf mal so viel. Hier kostet ein Waschgang schon 1,20 Euro.
Das klingt schon nach ganz schön viel. Auf das Jahr gerechnet, schlägt die alte Waschmaschine mit Mehrkosten von über 200 Euro zu Buche. Tatsächlich gibt es schon No-Name Geräte für 300 Euro – aber sollten Sie so was wirklich kaufen? Ein Qualitätsprodukt kostet mindestens das Dreifache, wenn die Waschmaschine etwas Komfort mitbringen soll, sind auch schnell über 1000 Euro fällig. Dafür können Sie Ihre alte Waschmaschine schon fünf Jahre weiterlaufen lassen.
Reparatur lohnt sich!
Die Energieklasse der Waschmaschine gilt nur ab dem Neuzustand. Je nach Pflege und anderen Faktoren – z. B. Härte des Wassers – kann auch eine relativ neue Waschmaschine schnell zum „Stromfresser“ werden. Deshalb sollte vor dem Austausch des alten Gerätes zunächst ein Fachmann einen Blick darauf werfen. Häufig können durch den Austausch von diversen preisgünstigen Verschleißteilen wieder die Leistung gesteigert und der Stromverbrauch gesenkt werden.
TIPP: Wenn Sie günstiges Warmwasser, beispielsweise durch eine solarthermische Anlage oder ein Blockheizkraftwerk haben, lohnt sich der Anschluss an die Waschmaschine enorm. Jedes Grad, welches das Gerät nicht erwärmen muss, spart bares Geld.
Seit wann gibt es die Energieklassen?
Die Auszeichnung der Energieklasse für die Waschmaschine und andere Geräte wurde 2021 neu geregelt.
Welche Energieklassen gibt es?
Es gibt die Energieklassen A – G. A steht für den geringsten, G steht für den höchsten Stromverbrauch. Die Klassen A+ und A++ sind entfallen, werden aber gelegentlich noch verwendet.
Wie erfolgt die Bewertung von Geräten?
Die Bewertung der Energieklasse einer Waschmaschine erfolgt anhand von Referenzgeräten.
Wie viel kann man mit sparsamen Geräten an Strom sparen?
Es ist wichtig, die Waschmaschine möglichst voll auszulasten. Außerdem hilft es sehr, die Waschmaschine mit günstig erzeugtem Warmwasser zu betreiben. Hier sind Besitzer einer solarthermischen Anlage oder eines Blockheizkraftwerkes im Vorteil.
Lohnt sich der Blick auf die Energieklasse beim Neukauf?
Die Energieklasse sollte einer, aber nicht der einzige Faktor für den Neukauf sein. Die Größe bzw. Füllkapazität ist ebenso wichtig. Eine über- oder unterdimensionierte Waschmaschine kann die ganze Kostenkalkulation zunichtemachen.
Waschmaschine neu kaufen oder reparieren?
Wenn die Waschmaschine klappert, nicht mehr so richtig schleudern will oder Probleme mit den Pumpen hat, denken viele gleich an den Austausch. Es ist ja auch zu bequem. Die meisten Geschäfte haben einen Hol-und-Bringdienst, dann spart man sich sogar die lästige Schlepperei. Außerdem sind neue Waschmaschinen sowieso viel günstiger im Unterhalt. Aber Vorsicht – eine neue Waschmaschine zu kaufen sollte wohlüberlegt und gut kalkuliert sein. Wir zeigen Ihnen in diesem Artikel, wann Sie sich tatsächlich für ein neues Gerät entscheiden sollten.